FFOWB

Festungfront Oder-Warthe-Bogen

Überquert man die deutsch-polnische Grenze in Richtung Osten passiert man nach ca. 70 km, ohne es zu merken, die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen. Dieses ca. 90km lange Bollwerk, begrenzt im Norden durch die Warthe und im Süden durch die Oder, verfügt über ca. 100 Kampfanlagen und einem unterirdischen zusammenhängenden System von 10km Nord-Süd Ausdehnung, rechnet man alle Gänge zusammen kommt man auf eine Gesamtstrecke von nahezu 35km. Allein 27 Kampfanlagen sind hiermit verbunden. Die gesamte Festungs-Front wird noch gesichert durch kilometerlange Höckerlinien mit Panzergraben sowie taktischen Wassergräben die durch extra angelegte Stauanlagen bei Bedarf den Wasserpegel anheben und somit große Teile überfluten können. Verglichen mit der Maginotlinie findet man den selben technischen Standard vor.

Erste Planungsaktivitäten gab es schon im Jahre 1928. Daraus resultierend wurden sogenannte Wasserregulierungsmassnahmen erarbeitet, da auf Grund des Versailler Vertrages eine offizielle militärische Wiederherstellung nicht möglich war. 1934/35 ging der Ausbau in seine zweite Phase. Man begann mit dem Bau von Kipproll- und Drehbrücken sowie der Erweiterung der Wasserhindernisse. Der Bau von B und B1 Infanteriewerken begann. Ab 1936 kann man von der dritten Phase sprechen. Da das dritte Reich nun den Versailler Vertrag vollkommen ignorierte, konzentrierte man sich nun auf den noch zu befestigenden Abschnitt bei Hochwalde. Hier fehlten die natürlichen Hindernisse, jedoch hatte man in diesem Bereich ein besonders gutes Beobachtungs- und Schussfeld auf der natürlichen Erhöhung. Hier wurde der stärkste Ausbau der Festungsfront begonnen. Von 1936-1938 war die größte Bauaktivität zu verzeichnen. Unter anderem wurde in diesem Zeitraum 2/3 des Hohlgangsystems, teilweise im Rohbau, fertig gestellt.

Die FFOWB blieb ein unvollendetes Bauwerk. Hitler befahl 1938 den Baustop zu Gunsten des Westwalls. Nach Kriegsbeginn wurden Teile wieder demontiert um sie im Westwall zu montieren. Mit dem heranrückenden Luftkrieg wurde Teile des Hohlgangsystems zur Produktion von Flugzeugmotoren benutzt. 1944 bestand die Festungs-Front Oder Warthe Bogen aus 83 Panzerwerken, 27 davon mit Anschluss an das Hohlgangsystem, sowie diversen C + B1 Bunker und den Wasserhindernissen mit Stauanlagen und taktischen Brücken. 1944 begann aber auch eine Wiederbewaffnung. Man errichtete unter anderem ca. 200 Ringstände. Doch durch die Rohstoffknappheit waren größere Maßnahmen nicht möglich.

Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen wurde am 29.01.1945 fast ohne Gegenwehr durchbrochen.

Panzerwerke Nordabschnitt

Panzerwerke Zentralabschnitt

Hohlgangsystem

Panzerwerke Südabschnitt

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